/1/ Mit 925 Metern mittlerer Höhe ist Asien der höchste Kontinent der Erde. Ein Viertel seiner Gesamtfläche nehmen Inseln und Halbinseln ein, so daß die Küstenlänge über 70000 Kilometer beträgt. 11000 Kilometer dehnt sich Asien von West nach Ost aus, 8500 Kilometer von Nord nach Süd. Die engste Stelle zwischen Mittelmeer und Rotem Meer, die vom Suezkanal durchschnitten wird, gilt als die Trennungslinie zwischen Asien und Afrika. Die Abtrennung zu Europa wird entlang dem Uralgebirge, Uralfluß, Kaspischem Meer, Nordrand des Kaukasus, Schwarzem Meer, Bosporus, den Dardanellen und den Ägäischem Meer vorgenommen. Diese Grenze ist jedoch bedeutungslos, da weite Teile Osteuropas und Nordasien zu einem Staat, dem Rußland, gehören und somit politisch und kulturell miteinander verbunden sind. /2/ Die Kettengebirge Europas setzen sich über die Inselwelt des Mittelmeeres nach Asien fort, laufen am Ararat (5156 m), im Hindukusch und Pamir (7495 m) sowie in Hinterindien zu Gebirgsknoten zusammen und schließen die Hochländer von Anatolien, Iran und Tibet ein. Der innerasiatische Gebirgsblock mit dem Himalaya und dem höchsten Berg der Erde, dem Mount Everest (8848 m), ist mit rund acht Millionen Quadratkilometern die größte Massenerhebung der Erde. Südlich davon liegen Arabien und Vorderindien, die als Tafelländer eine eigene Oberflächengestalt aufweisen. Nach Osten fällt das Land in mehreren großen Stufen zum Pazifik hin ab, davor sind mehrere Inselbögen girlandenförmig angeordnet, begleitet von Tiefseegräben (Marianengraben - 11022 m). Die Kurilen, Japan, die Nansei-Inseln, Philippinen und Insulinde trennen mehrere Randmeere vom Pazifik ab. Sie sind Teil des “Pazifischen Feuergürtels”, der als tektonische Schwächezone der Erde die Menschen dieses Raumes durch Erdbeben und Vulkanausbrüche (Fujisan 3776 m) gefährdet. /3/ Östlich des Ural breiten sich das Westsibirische Tiefland, das Mittelsibirische Tiefland und das Ostsibirische Gebirgsland aus. /4/ Gewaltige Ströme fließen von den Gebirgen Zentralasiens in alle Richtungen. Ihre Wasserführung ist fast durchweg starken Schwankungen unterworfen. Die Ströme Sibiriens (Ob/Irtysch, Jenissej, Lena) entwässern zum Nordpolarmeer. Weil sie von Süden nach Norden auftauen, kommt es in ihren Unterläufen regelmäßig zu riesigen Überschwemmungen. Amur, Huanghe, Jangtsekiang und Mekong münden in den Pazifik, Brahmaputra, Ganges, Indus sowie Euphrat und Tigris in den Indischen Ozean. /5/ Das Kaspische Meer stellt mit einer Fläche von 370000 Quadratkilometern den größten abflußlosen See der Erde dar. Das Tote Meer ist die tiefste sichtbare Stelle der Erdoberfläche (-400 m), der Baikalsee der größte Süßwassersee Asiens mit einer Tiefe von 1620 Metern. /6/ Die Meerferne und die Lage im Regenschatten der riesigen Gebirgsketten bewirken die Ausbreitung der Wüsten am Rand oder innerhalb des zentralasiatischen Gebirgsblockes. Genannt seien Kysylkum, Gobi oder Schamo und Takla Makan im Tarimbecken. Im Unterschied dazu sind die Wüsten Arabiens in ihrer Entstehung den Wendekreiswüsten zuzurechnen. Während Kleinasien mit seinen Winterregen im Bereich des Mittelmeerklimas liegt, wird das Klima Süd- und Ostasiens ganz durch den Monsun bestimmt, der als Südwestmonsun zu Sommerregen, als Nordostmonsun zu winterlicher Trockenheit führt. In Cherrapunji/Indien werden mit 10800 Millimetern die höchsten Niederschläge der Erde gemessen. /7/ Entsprechend den klimatischen Verhältnissen treten in Asien folgende Pflanzengürtel auf: - in Nordasien, dem Gebiet des ausgeprägten Kontinentalklimas, folgen von Norden nach Süden aufeinander die Zone der Tundren, der Nadelwaldgürtel sowie die Steppen- und Wüstengebiete. Der einstige Laub- und Mischwald Chinas sowie die Monsunwälder Vorderindiens wurden größtenteils gerodet. In weiten Bereichen Insulindes ist noch der tropische Regenwald verbreitet.
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